DIE PUSZTA Kapitel 3 – Die Welt der Puszta. Das Verhältnis des Gesindes zum Privateigentum. Die zusammenhaltenden Kräfte. Zwei aufstrebende Familien
DIE PUSZTA Kapitel 4 – Zwei Familien – zwei Gegensätze – zwei Pusztas. Die Religion der Puszta. Die Alten.
DIE PUSZTA Kapitel 5 – Vergangenheit der Pusztas. Bauern, Häusler und das Gesinde in der Geschichte. Gedanken der Nachkommen über die Vergangenheit.
DIE PUSZTA Kapitel 6 – Die Leitung der Puszta. Hirten, Aufseher und Inspektoren.
DIE PUSZTA Kapitel 7 – Wochentag und Sonntag
DIE PUSZTA Kapitel 8 – Disziplin und Strafen. Arbeitsteilung und Gang der Arbeit. Die Gleichgültigkeit des Gesindes und deren Ursachen
DIE PUSZTA Kapitel 9 – Pusztabewohner unter sich. Ihr Umgangssprache. Streitigkeiten. Geschenke. Gelegentliche Vergnügungen
DIE PUSZTA Kapitel 10 – Ernährung – Einkommen – Deputate. Ein Gesindehaus.
DIE PUSZTA Kapitel 11 – Erziehung der Kinder, ihre Frühreife und ihre Beziehungen untereinander. Die Liebe.
DIE PUSZTA Kapitel 12 – Schutzlosigkeit der Mädchen. Die Moral der Puszta. Die Eroberer.
DIE PUSZTA Kapitel 13 – Kultur der Puszta. Schule und Religion. Pusztadichter.
DIE PUSZTA Kapitel 14 – Vom Geruch. Fremde auf der Puszta.
DIE PUSZTA Kapitel 15 – Kurpfuscher und Heilkundige. Hygiene der Puszta. Chirurgen. Natürliche Heilmethoden.
DIE PUSZTA Kapitel 16 – Saison und Erntearbeiter, Taglöhner. Ihr Lohn und ihr Leben auf der Puszta.
DIE PUSZTA Kapitel 17 – Der “Appell”. Die Puszta verlassen. Pusztaleute in den Dörfern.
DIE PUSZTA Kapitel 18 – Zukunft des Puszta-Volkes. Häusler.
DIE PUSZTA Kapitel 19 – Die Emporgestiegenen. Die zweite und dritte Generation. Der Weg nach oben.
DIE PUSZTA Kapitel 20 – Ausklang
Zitat 1: Wo immer ich den »Stoff« griff, wanden sich um meine tastenden Finger abertausende von Fäden — wie soll ich sie nun am Ende zu einem gefälligen Knoten schürzen? Der Leser ist gewohnt, bei Werken, die schwierige, ja sogar peinliche Fragen behandeln, am Ende einen Fingerzeig oder eine Empfehlung zur Lösung der angeschnittenen Probleme…
Die dunkele Seite der Macht . . .
… hatte auch mich einmal gerufen. Noch heute schwindelt mir bei der Erinnerung an das von der Stirne gewischte Blut – damals in Kalkutta. Die indische Göttin Kali kann bestochen werden. Wenn dir oder mir beispielsweise jemand im Weg steht, und wir hätten gern, er bekäme eine tödliche Krankheit – an wen kann man sich…
Der Teufel trägt keine Hörner
Am nahesten kam ich dem Grauen in meinem Leben als junger Mann im D-Zug zwischen Kassel und Frankfurt. Die Abteile waren damals versehen mit rot geplusterten Plastiksitzen, die man ausziehen konnte, wen einem niemand gegenüber saß, um unruhig darauf zu schlafen. Mit gegenüber aber saß eine alte Frau, von knochiger Stämmigkeit, in einem der charakteristischen…
Nichts tun, wenn es nicht sein muss . . .
. . . auch dann eher nichts tun. Einmal stieg nachts am Rosenheimer Platz eine junge Frau mit blutender Nase auf die Rückbank meines Taxis, gefolgt von einem Kerl ihres Alters. Ich sollte sie nach Neuperlach fahren! Die beiden stritten, offenbar hatte er zugeschlagen – ich vollzog das gerade nach, als Polizeiblaulicht im Rückspiegel erschien…
Heiße Reifen über Baku
Auch ich war in Kabul, nachdem das Goethe-Institut dort wieder eröffnet und Geld für alle möglichen Lehrgänge – auch meinen – hatte. Die Künste stehen in Afghanistan in keinem hohen Ansehen. Nur wer’s nirgendwo anderes geschafft hat, studiert Literatur oder geht zum Film, eine unwürdige Tätigkeit. Die EU-Länder hatten trotzdem Kulturschaffende aus allen Bereichen nach…
Die guten Geister des Friedhofs
Am einfühlsamsten den Hinterbliebenen gegenüber hatte ich damals die Wärter des Essener Parkfriedhofes erlebt, deren Bemühungen, es allen Kulturen recht zu machen, die komischsten und rührendsten Folgen hatten. Oft war ich als Kind mit meiner Mutter unter den Bäumen des nahe unserer Wohnung in kleine Siedlungstraßen auslaufenden Friedhofs sonntäglich umherspaziert, ahnungslos, wie früh sie hier…
Von Folter
Ich habe in meinem Leben zwei Menschen getroffen, die in Folterungen involviert waren, einen pensionierten Fremdenlegionär sowie einen Geheimpolizisten, der in Südafrika auf der Flucht vor der Wahrheitskommission verbotenerweise zu mir als Anhalter ins Fahrzeug stieg. Von dem erzähle ich ein andermal. Der Ex-Fremdenlegionär lief mir auf einer Insel Französisch Polynesiens über den Weg, wo…
Nur Mut
Ich würde mich spontan als feige bezeichnen, jemand, der erst mal wegmacht. Wahrscheinlich, weil ich soviel in der Zeitung davon gelesen habe und deswegen glaube, ich müsste ebenso handeln. Dabei hat mir einmal ein Akt (linder) Zivilcourage die Reisekasse gerettet! Denn als ich meine spätere Frau vom Flughafen in Paris abholte, wir das Hotel hinter…
Als Lohn nimm heißes Blei
Nach dem Abitur hatte ich wie jeder normale deutsche Student seit dem Mittelalter ein katastrophales Verhältnis zu Rechtschreibung, zu schweigen von der Zeichensetzung – und wurde kuriert durch einen Schock, der binnen 2 Wochen meinen Rechtschreibsinn inaugurierte. Auslöser war Lobo, das Halbblut. So hieß der Charles Bronson nachempfundene Held einer Western-Reihe, die Pabel aus Rastatt…
Der brennende Porsche
Am denkwürdigsten kamen mir die Menschen Ende der 80er Jahre vor während meiner Zeit als Taxifahrer, als ich’s täglich mit den unglaublichsten Exemplaren zu tun kriegte. Eingeprägt hat sich mir die Sache mit dem brennenden Porsche, der das bizarrste, zugleich rührendste Schauspiel beleuchtete. Ich war ein fauler Taxifahrer, mit Vorliebe nachts unterwegs und stand stundenlang…
Mein Führerschein
Peinliches ist mir im Leben genug passiert. Hab’s nicht mal ausgelassen, bereits als Student, einen Tag zu früh nach Hause kommend, meine Gefährtin im Bett mit ihrem späteren Mann (er sollte Chefarzt werden) zu überraschen – was mir für uns alle damals eher leid tat, weil wir so komische Figuren abgaben. Nichts aber überbietet in…
Über den Bergen Kabuls
Empfindsame Indien-Reise
Vorzeichen Indien war mir egal. Als ich klein war, verfolgten mich noch die Bilder „armer Inderkinder“, die an Hunger starben, heraufbeschworen von meiner Großmutter, wenn ich nicht aufessen wollte. Später machten wir uns lustig: „Pack’s doch ein und schick’s nach Indien!“ Die Beatles hatten von dort einen zotteligen Yogi mitgebracht. Junge, dann auch alte Leute,…
Du bist doch kein Jude
Die Erwählten
“Der Mensch”, sagt Davila, “bewundert aufrichtig nur das Unverdiente. Talent, Abstammung und Schönheit.” Daran musste ich neulich im Hallenbad von Giesing denken, wo ich beinahe täglich ca. 60 Minuten für einen bizarren Anblick im Nichtschwimmerbecken sorge. Eine Gürtel um die Hüften, von dem ein Gummiseil zu einem Saugnapf reicht, der am Rand des Beckens haftet,…
Mörderinnen
Der Impuls, das eigene Kind umzubringen, ist verbreiteter, als allgemein angenommen, wenn man sich nur länger mit einer erfahrenen Hebamme unterhält. Meine eigene Mutter hatte es mir einmal fröhlich gestanden, da sie es kaum fertig brachte zu lügen, einer ihrer besseren Charakterzüge. Am gespenstischsten aber erfuhr ich diese Wahrheit in meiner Jugend auf einer Bahnfahrt,…
Das tödlichste Tier Afrikas
Wie ich zu meiner privaten Jugendstil-Sauna gekommen bin.
Wenn Sauna, Schapps oder Teer nicht helfen, sagen die Finnen, ist die Krankheit tödlich. Da habe ich mir lieber vor 10 Jahren angewöhnt, alle 7 Tage in die Saune zu gehen: drei mal 15 Minuten bei 90 Grad. Danach Untertauchen in Kaltwasserbecken. Was ich lange in meinem Leben glaubte, nicht überleben zu können. Als ich…
Wir haben alle Aids!
Meine erste unmittelbare Begegnung mit Prostituierten hatte ich in Nairobi, Anfang der 90er Jahre. Ich betreute damals die Realisierung eines Spielfilms an der örtlichen Filmhochschule. Untergebracht war ich in dem Hotel Boulevard, das sich an einer vielbefahrenen Straße hinter Hecken druckte. Die offen stehenden Bar- und Restaurant-Bereiche waren staffiert mit Safari-Dekor, Kleinbusse spuckten Touristen aus,…
Missionare
Meine eigentliche Familie scheint die katholische Kirche. Zufällig war ich in dem Alter, das uns den Stempel aufdrückt, in ihren Fängen. Danach gibt es kein Verändern, kein wirkliches. Ich respektiere und begrüße ähnliche Tendenzen bei allen anderen Religionen, selbst jener des Konsums, wenn nur genügend Innigkeit im Spiel ist. Welche der Skeptizismus nie aufzubringen im…
Hochzeit in Lagos
Die schönste Hochzeit, an die ich mich erinnere, sah ich gipfeln in einem Schnellimbiss in Lagos. Diese sehr große Stadt gehört zu dem Beeindruckendsten, das ich je erlebte, eine zusammengekrachte Eskalation der Kulisse von Bladerunner. Ganz Afrika drängt sich hier, um Geschäfte zu machen. “In Lagos gibt es immer etwas zu reißen”, versicherte einer meiner…
Nur Altes macht glücklich
“Alleine des Neuen wird man leid. Des Alten wird man niemals leid; und wenn man es vor sich hat, wird man glücklich.” KIERKEGAARD Die Wiederholung
Kapstadt
Das spirituellste Erlebnis meines Lebens hatte ich nicht in der Kirche oder anläßlich irgendeines der Events, die heute den Gottesdienst vertreten, sondern an Bord der RMS St. Helena vor der Küste Kapstadts. Die RMS war ein königliches Postschiff, welches die Britische Kronkolonie St. Helena mit dem Mutterland verband. Sie kam mit 15 km/h von Cardiff…
Dramatica
L’école de scénario
Teachings of Story
POETIK – Hauptsätze und deren Deutung
Aristoteles’ Poetik: Entdeckt, freigelegt und aufbereitet für Spannungs-Autoren Die Geheimnisse mitreißenden Erzählens sind seit über 2.000 Jahren dieselben. Wer sie entdeckt, bezwingt jedes Publikum. Meine Schatzkarte für Unterhaltungsschriftsteller in spannenden Genres und Drehbuchautoren führt zum Ur-Quell abendländischer Erzähltaktik. Dafür werden die entscheidenden Stellen der POETIK in Überschriften zusammengefasst, durch geklammerte Einschübe und anschließende Kurz-Deutungen erläutert….
Handlung ist nicht Rede, sondern Tun
Die Geschlossenheit einer Handlung
Künstlerische Nachahmung wiederholt nichts Hervorgebrachtes, sondern das Hervorbringen – von Ausgeburten voller Anmut des Wahren.
Die Handlung einer Geschichte ist wichtiger als ihre Mannschaft
Bessere Handlungen sind eingleisig
Ihre Handlung ist der Sinn einer Geschichte.
Zweck einer Geschichte: ihre Handlung
Eine gute Handlung ist organisch
Die vier Genres
Das Epos unterscheidet sich von der Tragödie S. 81
Logik des Horrorfilms
Der Schwerpunkt einer Handlung: etwas Schreckliches, das dem Helden zustößt oder un|mittelbar von ihm verursacht wird.
Was das Publikum erleben möchte
Mag der Zuschauer sich auch nicht allzeit in die dargestellten Verhältnisse einer Geschichte finden ‒ immer vertraut und mitreißend sind für ihn Machtfragen.
Richtige Länge
Bewirkung des Gegenteils des Beabsichtigten
(K)eine Überraschung
Wenn Zufälliges auf die Vorgeschichte beschränkt bleibt, wird seine dramatische Wirkung nicht mißfallen, sondern beeindrucken.
Die Ursachen des Höhepunktes dürfen nicht unsichtbar bleiben.
Charakter = Moral
Mit aufgerührten Gefühlen gehen seelische Lasten ab.
Handlungen deuten Ideen.
Die wirkungsvollste Beschaffenheit der Hauptfigur
Jammer, Schaudern und Reinigung entspringen nicht neuen, unerhörten Tatsachen, sondern der Aktualisierung von etwas, dessen man bereits inne ist.
Der sittlich mittlere Charakter
Charaktere schaffen die innere Teilnahme an einer Geschichte.
Im Geschehen enthaltene Betrachter, die uns die Vergangenheit erklären, die Gegenwart bewerten oder Zukunft voraussagen, steigern das Wahrnehmungserlebnis der Zuschauer, wenn sie zur Handlung gehören.
Was Charaktere lebendig macht
Dialog ist besser Teil der Handlung.
Wenn Exposé oder Zusammenfassung einen nicht packen, werden es weder das Drehbuch noch der Film danach tun.
Daher ist die Dichtkunst Sache fantasiebegabter und leidenschaftlicher Naturen. S. 55
Dramatik wächst nicht mit immer neuen Überraschungen, sondern „musikalisch“ durch Abwandlung desselben Themas.
Die undurchsichtigste Geschichte nimmt einen gefangen in dem Maße, in dem sie einmal wirklich geschehen ist.
Warum Menschen sich im Gegensatz zu Tieren (am liebsten schaurige) Geschichten erzählen
Was jämmerlich-schauderhaft aussieht, aber nicht weh tut, ist komisch.
Was Aristoteles nur mittelbar anspricht
Zusammenfassende Deutung
Wesen der Tragödie
Tierfreunde
Gestern sah ich einen längeren Dokumentarfilm über Wale beziehungsweise Menschen, die sich um Wale kümmern. Die Witz des sehr langen Filmes war, dass wir als Menschen von den Walen lernen könnten, weniger mit uns zerworfen zu sein. Die Kritik am Menschen – dass er launisch, unberechenbar sei, niederträchtig im Vergleich zu den Tieren – war…
Gestrichen von Facebook
Hier mein Beitrag, der laut Facebook gegen die Gemeinschaftsrichtlinien verstößt: Die AfD kann bis auf 30% klettern, wobei den Hauptstamm jene Wähler bilden, die in Ostdeutschland wohnen. Ich halte das nicht für unwahrscheinlich. Es klingen und fühlen in Europa die Völker, die unter russischem Einfluss standen, immer gleicher. Das Ressentiment zwischen Osten und Westen ist…
Liebe ist nicht Freundschaft
Da sie auf Unterschieden beruht. Deswegen verträgt Liebe auch – im Gegensatz zur Freundschaft – den Verrat, wird von ihm sogar angestachelt. Feindschaft und Liebe bedingen sich? Wir verlieben uns nicht in Menschen, die sind wie wir, sondern in solche, die etwas haben, das uns abgeht. Das Christentum weiß mehr davon als andere Religionen. Der…
Zukunft ohne Sex
Mich beschäftigt gerade eine Science Fiction-Idee: in der Zukunft wird ein Körper aus der Antike gefunden. Er stammt aus dem Jahr 2.000 n. Chr. – aber für die Menschen der Zukunft, die ewig leben, ist das die Antike. Der alte Körper liegt in einem Wachkoma, wird seit Urzeiten künstlich intakt gehalten. Mit einem Bildgebungsverfahren gelingt…
Athene vs. Aphrodite
Wurzeln des Patriarchats Beschneidung von Frauen taucht meines Wissens erstmals auf im alten Ägypten und ist auch heute noch unter dem Namen “pharaonische Beschneidung” bekannt als die viehischte Variante. Sie bildet eine Grundstein der ägyptischen Kultur, welche so gesehen gegen die Frauen errichtet wurde. Die Pyramiden sind frauenfeindlich. Sie müssten abgetragen werden, wenn die Menschheit…
Wiederholung
DAS IST ALLES SCHON EINMAL PASSIERT, UND ES WIRD ALLES WIEDER PASSIEREN – hatte mir als Kind Lust auf das Märchen gemacht, welches dieser Einleitung folgte. Später fallen wir jemandem ins Wort, der uns eine Geschichte erzählt, die wir schon kennen. Die Person schweigt, beschämt, und etwas Totes steht im Raum. Was würde man ihr…
DER LETZTE DEUTSCHE Glosse von Botho Strauß | Deutung
Der Debattenbeitrag wurde am 2. Oktober 2015 im SPIEGEL veröffentlicht und anschließend in den Feuilletons der deutschen Zeitungen, wie ich fand, eher unverständig rezensiert. Ich liefere deswegen hier m|eine Deutung, die – Abschnitt für Abschnitt – den Haupt-Gedanken Strauß’ nachzeichnet und würdigt.
Die Heldenreise hat etwas Kindliches . . .
. . . wie die ganze von ihr inspirierte Dramaturgie. Im Moment gibt kaum einen Film, kaum eine TV-Serie, die nicht – im Kern – dem allgegenwärtigen Denken an die Kindheit verpflichtet ist mit ihren Themen wie der Suche nach seinen Ursprüngen, dem Gefühl von Verlassenheit und Schikane sowie darauf antwortenden Vorstellungen eigener Großartigkeit. Die…
Seelische Vorgänge
Die tiefsinnigste Antwort auf die Frage nach dem Wesen des Seelischen hab‘ ich bis heute bei Ludwig Wittgenstein gelesen – in seinen Philosophischen Untersuchungen, Abschnitt 332 (wie alles Tiefsinnige nicht gleich zu verstehen, aber ich schiebe Deutungen nach): „,Denken‘ nennen wir wohl manchmal, den Satz mit einem seelischen Vorgang begleiten, aber ‚Gedanke‘ nennen wir nicht…
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Deutsche vs. französische Philosophie
Die Rivalität zwischen Deutschland und Frankreich entspringt dem Dreißigjährigen Krieg und der aus ihm erwachsenen Überkompensation kriegsbedingter Armut und Provinzialität in Deutschland durch Verachtung des französischen Lebensstils. Die Protagonisten der Aufklärung in Frankreich entstammten dem Adel, während in Deutschland sich die Romantik aus wesentlichen ärmeren sozialen Schichten speiste, was beitrug zur Verachtung des angeblichen französischen Materialismus…
„Der tiefe Aspekt entschlüpft leicht.“ Philosophische Untersuchungen 387
Wittgenstein Philosophische Untersuchungen 129: „Die für uns wichtigsten Aspekte der Dinge sind durch ihre Einfachheit und Alltäglichkeit verborgen. (Man kann es nicht bemerken, – weil man es immer vor Augen hat.) Die eigentlichen Grundlagen seiner Forschung fallen dem Menschen gar nicht auf. Es sei denn, daß ihm dies einmal aufgefallen ist. – Und das heißt: das, was,…
Gedanken sind etwas Organisches
Man könnte sagen: in allen Fällen meint man mit “ Gedanke” das Lebende am Satz. Das, ohne welches er tot, …eine bloße Lautfolge oder Folge geschriebener Figuren ist. Wenn ich aber ebenso von einem Etwas spräche, welches einer Konfiguration von Schachfiguren Bedeutung gibt, d.h., sie von einer beliebigen Zusammenstellung von Holzklötzchen unterscheidet, was könnte ich…