Wasser

Wasser ist Ursprung und Träger von Zivilisation, Handel und Macht: Es formt Gesellschaften, ermöglicht günstigen Warenaustausch, entscheidet über wirtschaftliches Wachstum – und trotz neuer Land- oder Nordrouten bleibt der Seeweg auf lange Sicht unersetzlich.

Pufferstaaten und Spannungszonen

Völker und Staaten, die an den Rändern oder zwischen mächtigen Zivilisationen liegen, werden häufig in geopolitischen Großkonflikten aufgerieben und können nur durch geschickte Anpassung oder Neutralität ihre Eigenständigkeit bewahren.

Was Europa retten dürfte

Die Zukunft Europas könnte in der Auflösung der Nationalstaaten zugunsten regionaler Regierungen mit lokalem Fokus und einer zentralen Instanz für übergeordnete Aufgaben liegen. Die Stärkung der Nationalstaaten hingegen droht die EU zu spalten und alte Machtkonflikte neu zu entfachen.

Die Illusion der Historiker

Geschichte wird von gelehrten Männern geschrieben, deswegen ist es natürlich und angenehm für sie zu glauben, dass die Umtriebigkeit ihrer Klasse die Grundlage für die Bewegung der gesamten Menschheit schafft. Leo Tolstoi, Krieg und Frieden

Demokratie

Demokratie und Wissenschaft folgen einem ähnlichen Prinzip: Beide erfordern Reflexion, Dialog und Kritikfähigkeit, um Entscheidungen zu treffen, Fehler zu korrigieren und durch sorgfältigen, rationalen Diskurs Freiheit und Gerechtigkeit zu wahren.

Kompetenz erzeugt Widerwillen

Ein suboptimaler Verantwortlicher ermöglicht es seinen Gefolgsleuten, ihre Individualität zu bewahren und eigene Meinungen zu entwickeln, indem er ihnen Raum gibt, sich von ihm zu unterscheiden und ihre Persönlichkeit zu entfalten.

Wohlstand, Geographie und die Wurzeln globaler Spannungen

Geografische Faktoren, insbesondere die Verfügbarkeit von schiffbaren Wasserwegen, haben meiner Meinung nach entscheidend zur Entwicklung von wirtschaftlichen Ungleichheiten und kulturellen Unterschieden beigetragen, die wiederum die Ursache für fast alle historischen und gegenwärtigen Konflikte zwischen Zivilisationen sind.

Bündnis oder Werkzeug? Doppelrolle der NATO

In der London Review of Books (Vol. 46 No. 15 · 1 August 2024) bespricht Tom Stevenson die Bücher “Nato: From Cold War to Ukraine, a History of the World’s Most Powerful Alliance” von Sten Rynning, “Deterring Armageddon: A Biography of Nato” von Peter Apps und “Natopolitanism: The Atlantic Alliance since the Cold War”, herausgegeben von Grey Anderson, die NATO als ein hauptsächlich von den USA dominiertes Bündnis kritisierend, das oft zur Durchsetzung amerikanischer Interessen genutzt wurde und hinter seinem idealistischen Image eine komplexe und umstrittene Geschichte verbirgt.

Was wir an Europa haben

Aufgrund seiner einzigartigen historischen, geografischen und kulturellen Bedingungen hat Europa einen unverwechselbaren Weg in die Moderne zurückgelegt, der durch bedeutende Ereignisse wie die Reformation, die Staatenbildung, die koloniale Expansion und wissenschaftliche Innovationen gekennzeichnet ist und sich dadurch von anderen Zivilisationen wie dem präkolumbischen Amerika oder Asien unterscheidet.

Wie Kultur uns wissend und dadurch notwendig auch blind macht

In seinem Buch “Rückblick auf die Natur” (München 1997) analysiert Rolf Peter Sieferle unter anderem die tiefgreifende Transformation von Jäger- und Sammlergesellschaften zu agrarisch basierten Zivilisationen, betont die Rolle der Entstehung und Verfestigung von Traditionen durch wiederholte Kommunikation und untersucht die daraus resultierenden sozialen, kulturellen und machtstrukturellen Wandlungen.

Zivilisation am Rande des Abgrunds

Die Grausamkeiten, die am 7. Oktober 2023 von Hamas-Angreifern verübt wurden, legen nahe, dass die Abrichtung zum Menschen unter bestimmten Umständen verborgene, destruktive Tendenzen freisetzt, die in der Natur liegen und durch Gewalterfahrungen noch verstärkt werden können.

Spekulationen über die Zukunft Israels

Die zunehmenden Spannungen und Feindseligkeiten zwischen Israelis und Palästinensern, verstärkt durch Ereignisse seit dem 7. Oktober, machen eine Zwei-Staaten-Lösung unrealistisch, und die mögliche Alternative eines “Groß-Israel” mit etwa gleicher Anzahl von Juden und Palästinensern könnte zu einer politischen Krise führen, bei der Israel zwischen seiner jüdischen Identität und demokratischen Werten wählen muss, was internationale Kritik und Beziehungsprobleme mit Verbündeten nach sich ziehen könnte.

Genozid-Fantasien der Bibel

“Wenn du dich einer Stadt näherst, um sie anzugreifen, so biete ihr zuerst Frieden an. Wenn die Stadt den Frieden annimmt und ihre Tore öffnet, dann sollen alle Bewohner der Stadt für dich arbeiten und dir dienen. Wollen sie aber keinen Frieden und kämpfen gegen dich, so belagere die Stadt. Wenn Gott dir den Sieg…

Demokratie muss man sich leisten können

Athen lebte von Abgaben (oder „Schutzgeldern“) aus den Mitgliedsstaaten des Delischen Seebundes (NATO der Antike), dazu kamen Einkommen aus Bergbau, Handel, Übersee-Immobilien und Gewerbe. Gegen 431 v. Chr. befanden sich 6.000 Talente in den Schatzkammern der Akropolis, die ca. 36 Mio. Mann-Tagen an Arbeit entsprachen oder 100 Drachmen pro Bewohner, genug, um 6.000 Schiffe zu…

Absurdität des Peloponnesischen Kriegs

Weder ein Philosoph wie Sokrates noch ein Staatsmann wie Perikles hätten den Verlauf oder das Ergebnis voraussagen können. Sparta verfügte über die gefürchtetste Infanterie in der griechischen Welt, doch erstaunlicherweise war es ihre neu aufgebaute Flotte, die die entscheidenden Schlachten des Krieges gewann. Athen, die größte Demokratie der Zeit, schickte fast 40.000 verbündete Soldaten in…

Der peloponnesische Krieg

Die Korinther stacheln die Spartaner gegen die Athener auf I/70 Wir glauben geradezu, dass es unser Recht ist, unsere Nachbarn zu kritisieren, denn für uns steht so viel auf dem Spiel. Doch es sieht so aus, als ob ihr das nicht seht und euch überhaupt nicht bewusst seid, wie andersartig diese Athener sind, gegen die…