Meine Augen schliefen, aber mein Herz zitterte vor Wachheit. Da, es klopft! Der Geliebte steht vor der Tür! “Mach auf, meine Schwester, meine Freundin, meine kleine, unschuldige Taube, mach auf! Meine Stirn ist nass von Tau, in meinen Haaren hängen die Tropfen der Nacht.” “Ich habe mein Kleid schon ausgezogen. Warum soll…
Kategorie: Lesebuch
Geruhsam ist die Nacht
Und all die Sternenpacht! Gespensteraugen leuchten Und all die feuchten Dächer. Die Besoffenen machen Gelächter Die Pferde wiehern Die Sterne zieren Das Himmelszelt. Der Mond zieht über alle Welt. – von einem 8jährigen Mädchen, dessen Namen ich vergessen habe
Kartoffellied
Pasteten hin, Pasteten her, was kümmern uns Pasteten? Die Kumme hier ist auch nicht leer und schmeckt so gut als bonne chere von Fröschen und von Kröten. Und viel Pastet und Leckerbrot verdirbt nur Blut und Magen. Die Köche kochen lauter Not, sie kochen uns viel eher tot; Ihr Herren, laßt Euch sagen! …
Abendlied
wenn man aus dem Wirtshaus geht Jetzt schwingen wir den Hut.Der Wein, der war so gut.Der Kaiser trinkt Burgunderwein,Sein schönster Junker schenkt ihm ein,Und schmeckt ihm doch nicht besser,Nicht besser. Der Wirt, der ist bezahlt,Und keine Kreide maltDen Namen an die KammertürUnd hintendran die Schuldgebühr.Der Gast darf wiederkommen,Ja kommen. Und wer sein Gläslein trinkt,Ein lustig Liedlein singtIm Frieden…
Haikus
Die Glut des Sommers hat mich so verändert, gab ich zur Antwort.Aber Tränen rannen über mein Gesicht. – Nishiyama Soen Jetzt müsst ihr mit mir spielen,Sperlinge.Auch ich habe keine Mutter mehr. – Issa In dieser Säule befindet sichein Loch.Siehst Du die Königin des Todes? – Seferis
Mazury
Am Gartentor des Familienhauses befand sich ein weißes Schild mit schwarzen Buchstaben, “lekarz”, das polnische Wort für Arzt. Davor parkte der Wagen. Das kleine Tor im Zaun stand offen. Auf den Fahrer gestützt, torkelte ich durch den Vorgarten auf das Haus zu. Ein Hund bellte. Drinnen ging Licht an. Die Türe zum Behandlungsraum öffnete sich,…
Tyger | Tieger
Tyger! Tyger! burning bright In the forests of the night, What immortal hand or eye Could frame thy fearful symmetry? In what distant deeps or skies Burnt the fire of thine eyes? On what wings dare he aspire? What the hand dare sieze the fire? And what shoulder, & what artCould twist the sinews of thy heart? And when thy heart began to beat, What…
The Emperor of Ice-Cream
Call the roller of big cigars,The muscular one, and bid him whip In kitchen cups concupiscent curds.Let the wenches dawdle in such dress As they are used to wear, and let the boys Bring flowers in last month’s newspapers. Let be be finale of seem. The only emperor is the emperor of ice-cream. Take from the dresser of deal, Lacking the three…
The Raven / Der Rabe
Once upon a midnight dreary, while I pondered, weak and weary, Over many a quaint and curious volume of forgotten lore– While I nodded, nearly napping, suddenly there came a tapping, As of some one gently rapping, rapping at my chamber door. “‘Tis some visitor,” I muttered, “tapping at my chamber door– Only this, and…
Alexandria Quartett
The sea is high again today, with a thrilling flush of wind. In the midst of winter you can feel the inventions of spring. A sky of hot nude pearl until midday, crickets in sheltered places, and now the wind unpacking the great planes, ransacking the great planes…. I have escaped to this island with…
Paradise Lost
As when farr off at Sea a Fleet descri’d Hangs in the Clouds, by Aequinoctial Winds Close sailing from Bengala, or the Iles Of Ternate and Tidore, whence Merchants bring Thir spicie Drugs: they on the Trading Flood Through the wide Ethiopian to the Cape Ply stemming nightly toward the Pole. So seem’d Farr off the flying Fiend Wie wenn zur See…
CLAUDIO: Ich hoff’ zu leben – und bin gefasst doch auf den Tod.
HERZOG.Unbedingt auf den Tod! Er selber wie das Leben werdenDadurch süßer. Widersprich dem Leben – so:Verlier’ ich dich, dann gebe ich nur hin, woran ein Dummkopf hinge. Ein Hauch bist du,Abhängig vom Wechsel in der Luft,Der jede Stelle, auf der du’s gerade aushältst,Pausenlos bedroht. Ein Spielball bist du nur des Todes,Denn auf der Flucht vor ihm,…
Midsummer Night’s Dream – Titanias Votaress-Monologue
Ihr Motten
In einer dunklen Nächte
Der Meister und Margarita
Nach wenigen Sekunden flammte tief unten im irdischen Schwarz ein neuer See aus elektrischem Licht auf, drehte sich unter ihr hinweg und verschwand alsbald in der Erde. Abermals ein paar Sekunden, und die Erscheinung wiederholte sich. “Städte! Städte!” schrie Margarita. Danach erblickte sie unter sich zwei- oder dreimal matt blinkende Säbel in offenen schwarzen Futteralen,…
Ännchen von Tharau
Donal Og
Das Handtuch mit dem Hahn
Ich habe heute mit Michail Bulgakows ARZTGESCHICHTEN angefangen und werde die Geschichten, so wie ich sie lese, hier nacherzählen. Die erste heißt „Das Handtuch mit dem Hahn“. Bulgakow wird als junger Arzt in einen gottverlassenen Ort gebracht. Die Straßen sind so schlecht, dass der Fuhrmann für 40 Kilometer 24 Stunden braucht. Der Fuhrmann sagt, dass…
Die stählerne Kehle -Feuertaufe durch Wendung
Schneesturm – Ägyptische Finsternis
Das verschwundene Auge
Ein Ausschlag wie ein Sternbild
Morphium
DIE PUSZTA von Gyula Illyés
Der Autor erzählt in seiner literarischen Reportage vom Leben der ärmsten Teile der bäuerlichen Bevölkerung Ungarns zu Beginn des 20ten Jahruhundert. Es werden das Familienleben, die Erziehung der Kinder, die Ernährungsgewohnheiten, ja die gesamte Kultur akribisch geschildert, sowie das, was der Autor unter der ‘Seele der Landschaft’ versteht. Seinerzeit als ‘Soziographie’ bezeichnet, liest sich Illyes’…
DIE PUSZTA Kapitel 1 – Allgemeine Orientierung. Die Puszta in Westungarn. Das Seelenleben der Puszta-Bewohner.
DIE PUSZTA Kapitel 2 – Die Seele der Landschaft. Die Heimat der Puszta-Bewohner. Mein Geburtsort.
DIE PUSZTA Kapitel 3 – Die Welt der Puszta. Das Verhältnis des Gesindes zum Privateigentum. Die zusammenhaltenden Kräfte. Zwei aufstrebende Familien
DIE PUSZTA Kapitel 4 – Zwei Familien – zwei Gegensätze – zwei Pusztas. Die Religion der Puszta. Die Alten.
DIE PUSZTA Kapitel 5 – Vergangenheit der Pusztas. Bauern, Häusler und das Gesinde in der Geschichte. Gedanken der Nachkommen über die Vergangenheit.
DIE PUSZTA Kapitel 6 – Die Leitung der Puszta. Hirten, Aufseher und Inspektoren.
DIE PUSZTA Kapitel 7 – Wochentag und Sonntag
DIE PUSZTA Kapitel 8 – Disziplin und Strafen. Arbeitsteilung und Gang der Arbeit. Die Gleichgültigkeit des Gesindes und deren Ursachen
DIE PUSZTA Kapitel 9 – Pusztabewohner unter sich. Ihr Umgangssprache. Streitigkeiten. Geschenke. Gelegentliche Vergnügungen
DIE PUSZTA Kapitel 10 – Ernährung – Einkommen – Deputate. Ein Gesindehaus.
DIE PUSZTA Kapitel 11 – Erziehung der Kinder, ihre Frühreife und ihre Beziehungen untereinander. Die Liebe.
DIE PUSZTA Kapitel 12 – Schutzlosigkeit der Mädchen. Die Moral der Puszta. Die Eroberer.
DIE PUSZTA Kapitel 13 – Kultur der Puszta. Schule und Religion. Pusztadichter.
DIE PUSZTA Kapitel 14 – Vom Geruch. Fremde auf der Puszta.
DIE PUSZTA Kapitel 15 – Kurpfuscher und Heilkundige. Hygiene der Puszta. Chirurgen. Natürliche Heilmethoden.
DIE PUSZTA Kapitel 16 – Saison und Erntearbeiter, Taglöhner. Ihr Lohn und ihr Leben auf der Puszta.
DIE PUSZTA Kapitel 17 – Der “Appell”. Die Puszta verlassen. Pusztaleute in den Dörfern.
DIE PUSZTA Kapitel 18 – Zukunft des Puszta-Volkes. Häusler.
DIE PUSZTA Kapitel 19 – Die Emporgestiegenen. Die zweite und dritte Generation. Der Weg nach oben.
DIE PUSZTA Kapitel 20 – Ausklang
Zitat 1: Wo immer ich den »Stoff« griff, wanden sich um meine tastenden Finger abertausende von Fäden — wie soll ich sie nun am Ende zu einem gefälligen Knoten schürzen? Der Leser ist gewohnt, bei Werken, die schwierige, ja sogar peinliche Fragen behandeln, am Ende einen Fingerzeig oder eine Empfehlung zur Lösung der angeschnittenen Probleme…