Vorletzte von Bulgakows Arztgeschichten. Sie ist auf den ersten Blick unkonzentriert, leiernd, fängt überall neu an und versickert wieder. Hat mit dem Thema zu tun, nämlich der Seuchenbekämpfung. Der Landarzt kommen einer Syphilis-Epidemie auf die Spur. Die Krankheit zerfällt in mehrere Stadien. Das erste wird vom Laien kaum erkannt und danach erfolgt eine lange Latenz-Zeit. Die Behandlung ist danach langwierig, dauert bis zu zwei Jahre. Die Bauern haben dafür keine Zeit, glauben dem jungen Doktor nicht und verbreiten das Elend so immer weiter, aber der Arzt gibt nicht auf.
Meine Gedanken schweiften bei der Lektüre ab zur Ebola-Epidemie in Liberia vor 4 Jahren, die wunderbarerweise ausgetreten wurde – in einem nahezu vom Bürgerkrieg zerstörten Lande. Die Herausforderung hatte sich damals nicht von selbst erledigt, sondern wurde gehandhabt von der Weltgesundheitsorganisation und vielen freiwilligen Helfern. Ich erinnere mich an das Interview mit einer Bundeswehrärztin, die erklärte, an diese Front zu müssen, auch wenn es ihr Leben kosten sollte.
Aus meinen Aufenthalten in Afrika sind mir einige NGO-Europäer in Erinnerung, die im medizinischen Sektor arbeiteten. Sie verdienen nicht besonders viel, arbeiten sich einen Wolf. Aber ihr Leben ist sinnvoll, sie hängen an der NGO-Familie, den Freu(n)den, die man nur dort gewinnt.
Ein Ausschlag wie ein Sternbild
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