Die letzte und längste von Bulgakows Arztgeschichten. Sie handelt hauptsächlich vom Nachfolger des Landdoktors, der auf seinem Posten Morphinist wird und sich schließlich erschießt. Wir lesen mit dem Landdoktor in seinem Tagebuch. Seine Frau, eine Opernsängerin, hat ihn fallen lassen, jetzt versauert er in der Provinz. Nur die Hebamme, deren Mann in deutscher Kriegsgefangenschaft schmort, hält ihm die Treue. Die Beschreibung des eskalierenden Rauschgiftsucht ist intensiv, aber – inzwischen – nichts Neues mehr. Am besten gefiel mir noch der Eröffnungsabschnitt: “Kluge Leute haben längst herausgefunden, dass es mit dem Glück so ist wie mit der Gesundheit: Wenn man es hat, bemerkt man es nicht. Aber die Jahre vergehen, und dann erinnert man sich an das Glück, oh, wie man sich erinnert!”
Morphium
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