Zunächst eine Stelle aus der Vorrede Hegels zu seiner Phänomenologie des Geistes:
Denn die Sache ist nicht in ihrem Zwecke erschöpft, sondern in ihrer Ausführung, noch ist das Resultat das wirkliche Ganze, sondern es zusammen mit seinem Werden; der Zweck für sich ist das unlebendige Allgemeine, wie die Tendenz das bloße Treiben, das seiner Wirklichkeit noch entbehrt, und das nackte Resultat ist der Leichnam, der sie hinter sich gelassen.
Eigentlich sehr gut formuliert, aber man muss es wahrscheinlich übersetzen, damit der Witz erhellt. Also: Was wirklich zählt, erschöpft sich nicht in dem, worauf es hinaus will, sondern auch in seinen Kämpfen auf dem Weg dorthin. Auch besteht es nie ganz in seinem Ergebnis, sondern immer auch in dessen Zustandekommen. Ein Ziel an sich ist nicht weiter packend, zielloses Streben aber ebenso zombiehaft wie das reine Ergebnis.
Was Hegel damit verklaren will, kann man gut veranschaulichen am Überraschungsei, bestehend aus 20 Gramm Schokolade in Form einer zweilagigen Hülle, außen braun, innen weiß – im Inneren des Eies befindet sich in einer meist gelben Plastikverpackung dann eine Gimmick-Figur oder ein kleiner Bausatz.
Der Witz des Überraschungseis erschöpft sich nicht in seiner Gimmick-Figur, sondern besteht auch in deren Freilegung. Die Gimmick-Figur ohne zweilagige Hülle ist tot und das reine Verzehren der Schokolade bleibt so bedeutungslos wie die Figur ohne Einhüllung.