Jennifers Baby – Psychodrama

Hauptfiguren
Jennifer Becker (28) – arbeitslos, überfordert, emotional angeschlagen, aber zäh. Eine Frau am Rand der Gesellschaft, die nicht aufhört zu kämpfen.
Charlie (35) – ehemalige Jurastudentin mit zwielichtigem Hintergrund, klug, opportunistisch, ambivalent.
Ahmed (32) – charmant, zugewandt, scheinbar auf Jennifers Seite – in Wirklichkeit Teil der Gegenseite.
Dr. Scheffler (50) – angesehener, aber innerlich brüchiger Oberarzt, der alles zu verlieren hat.
Die Nachtkrankenschwester (40) – Mutter eines behinderten Kindes, moralisch zerrissen zwischen Schuld und Mutterliebe.
Die PR-Chefin von Aquila (45) – eiskalt, strategisch, skrupellos loyal zur Klinikmarke.
Kommissarin Kühl (38) – sachlich, vorurteilsbehaftet, nimmt Jennifer zunächst nicht ernst.
Jennifer Becker, alleinerziehend, arbeitslos und überfordert, schnallt ihren neugeborenen Sohn nur notdürftig auf dem Beifahrersitz an – sie will „nur kurz Zigaretten holen“. Sekunden später kracht es. Im Krankenhaus kommt sie benommen zu sich: Ihr Baby sei tot, heißt es. Nicht richtig gesichert. Unfallursache. Ein tragisches Ende. Doch etwas an der offiziellen Geschichte stimmt nicht. Jennifer reagiert wirr, wird auf die psychiatrische Station verlegt.
Dort lernt sie Charlie kennen, eine zynisch-intelligente Mitpatientin mit Jura-Background und gescheiterter Karriere. Charlie weckt in Jennifer den Zweifel: Was, wenn das Baby gar nicht gestorben ist? Was, wenn man ihr etwas vorgemacht hat?
Während sich Klinikbetreiber Aquila auf einen lukrativen Börsengang vorbereitet, wird Jennifer plötzlich zum Problem. Zwei Frauen, die scheinbar nach einem Kunstfehler suchen – das könnte unangenehm werden. Die PR-Abteilung des Konzerns beginnt, Informationen zu sammeln und Gegenmaßnahmen zu planen. Man bietet Jennifer 10.000 Euro an – mit unausgesprochener Bedingung: keine weiteren Fragen.
Doch Jennifer will keine Entschädigung. Sie will ihr Kind zurück.
Ein religiöser Wachmann erzählt von seltsamen Vorkommnissen in der fraglichen Nacht. Eine illegale ukrainische Putzfrau verlangt Geld für das, was sie gesehen haben will. Eine Hebamme gibt sich ahnungslos. Hinweise führen zu einem alkoholisierten Arzt – Dr. Scheffler – und einer Notgeburt, die offenbar in der Nacht eskalierte. Und zu einem Verdacht: Wurde Jennifers lebendes Kind gegen ein totes vertauscht?
Jennifers Nachforschungen bringen sie in Schwierigkeiten. Die Polizei nimmt sie nicht ernst – zu labil, zu vorbelastet. Als bei ihr Heroin gefunden wird, landet sie in U-Haft. Doch Charlie kämpft für sie, bringt sie wieder frei. Jennifer schöpft Hoffnung – gestützt vom freundlichen Ahmed, mit dem sie eine Beziehung beginnt. Bis sich herausstellt: Ahmed arbeitet für Aquila.
Verraten, gedemütigt, allein – doch Jennifer gibt nicht auf.
Als sie die Nachtkrankenschwester ausfindig macht, bricht das Kartenhaus zusammen: In der Kliniknacht verpfuschte Dr. Scheffler eine Geburt. Um den Skandal zu vertuschen, überredete er die Krankenschwester zum Austausch der Babys. Ihr Preis: lebenslange Pflege für ihr behindertes Kind in einem Aquila-Haus.
Jennifer erfährt die ganze Wahrheit – und steht vor der Entscheidung ihres Lebens: Ihr Sohn lebt, wohlbehütet in einer anderen Familie, die nichts von all dem ahnt. Was soll sie tun? Ihn zurückholen – oder ihm das Leben lassen, das er dort hat?
In einer letzten, stillen Szene beobachtet Jennifer ihr Kind aus der Ferne. Der Schmerz ist greifbar. Die Liebe auch. Vielleicht ist Gerechtigkeit nicht immer ein Gerichtsurteil. Vielleicht ist sie die Fähigkeit, loszulassen.
Doch in Jennifer brennt noch ein letzter Funke. Und vielleicht ist ihre Geschichte noch nicht zu Ende.