objet petit a
Das Mosaik besteht aus Einzelteilen sowie – dazwischen – “Lücke”, beides (für Lacan) “Objekte”; petit a bezieht sich auf “Lücke”, meint also eine Leere, der nach Inhalten ist, die sie zusammenhält oder vereint.
“Lücke” wird (nach Lacan) “begehrt”; uns ist dann nach einer beliebigen Einheit, nach Zusammenstellen oder Schaffen schlechthin, egal welcher Körper.
Keinen Rückzug in puncto Begehren! lautet Lacans Handlungsanweisung – für alle Lebenslagen. Uns soll mit anderen Worten immer nach etwas sein, um nicht zu verkommen.
Man ist versucht zu sagen, uns soll nach objet a sein; a meint aber genau nicht das, worauf wir aus sind, sondern seine Möglichkeit.
Wenn wir a begehren, wollen wir erregt oder gespannt sein. Was nur geht im Hinblick auf einen Sachverhalt – dessen Einritt die Spannung vernichten würde (wie ein erfüllter Wunsch nur den nächsten erzeugt).
Man könnte a mit einem Rausch vergleichen. Es vermittelt ein tiefes Bedeutungserlebnis, das in dem Können besteht, Einheit umzusetzen.
Der Kehrseite dieses Vermögens ist die Fähigkeit, jede Hervorbringung, jeden Körper auch wieder zerlegen zu können. In beiden Fällen, Schöpfung oder Zerstörung, ereignet sich a.
Das objet petit a fördert nicht notwendig die Zusammenstellung, sondern z. B. als Über-Ich auch deren Auseinandersetzung (Dekonstruktion). In beiden Fällen ist es am Werk oder Ziel.
Trieb
Der Trieb begehrt eine bestimmte Sorte von Inhalt, je nachdem, von welcher Körperöffnung er ausgeht. Wobei es auch ihm mehr auf die Erregung ankommt als auf deren Gegenstand.
Die zusammengefassten Partialtriebe bestehen im Todestrieb, der Kunst und Aufgelegtheit, die Welt werden und vergehen zu lassen. Er überbietet jede Vereinbarung des Seins (jeden Organismus).
(Lacan geht hier nicht einher mit dem élan vital Bergsons, den er wie alles Leben für kompromittiert hält infolge seiner Sterblichkeit.)
Lamelle
Sowohl Trieb wie objet a sind Ausdrücke der Lamelle oder abgängigen Unsterblichkeit. Aus diesem Grunde wirken sie berauschend, das Dasein überbietend.