Mein Haus bleibt sauber.
Ich habe das schönste Haus in der Stadt. Gar mancherlei Auszeichnungen,viele ehrenvolle Besuche und Besichtigungen weiß ich zu verzeichnen. Sie gehen durch die Zimmer, wenden sich rechts und, auf meine erklärenden Worte hin, links herum, geben ihrer Bewunderung Ausdruck und lassen – in den Winkeln ihrer Augen sehe ich es mit Freuden – Neid erkennen. Dann sage ich immer, wie um sie zu trösten: natürlich hat nicht jeder Zeit für so etwas, der gewissenhaft seine Pflicht erledigt, wenn selbst auch ich sie mir mühsam vom Munde abspare. Die Leute verabschieden sich, und ich verschließe die Kostbarkeiten, stellte die Alarmanlage ein und beziehe meine Feldbett in der Pförtnerloge. Zuweilen gibt es neue Anschaffungen, das ein oder andere moderne Möbel, die ein oder andere Reparatur, sorgfältig überwache ich dann die Arbeiten an meinem Haus und sorge dafür, dass nichts in Unordnung kommt oder sich verändert. Ja, das ist mein Haus. Die Böden glänzen, das Bett ist gemacht,als ob es gar nicht benutzt wird. Die Küche ist ohne einen Flecken, der Teppich und die Tapete verschlucken jedes Geräusch. Jetzt hat sich eine Zeitung angesagt, aus dem Ausland, die eine Reportage über eine typische Wohnung machen will. Ich mache noch einen letzen Inspektionsgang, wische hier etwas Staub, richte dort die Vorhänge. Wie ich das Fenster nach der Durchlüftung schließe, höre ich von der Straße: Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann in unsrem Haus herum, wiedebum… Seit langem lächele ich einmal wieder.
Heute Nacht habe ich von einem kleinen Männchen geträumt, das mit mir durch mein Haus getanzt ist. Dabei haben wir alles kaputt gemacht, aus Spaß. Die Leute sind von der Straße gekommen und haben mit uns gefeiert. Müde bin ich dann in die Federn des Bettes gesunken und habe geschlafen. Die Zeitungsleute haben dann am nächsten Morgen einer ganz falschen Eindruck von meinem Haus bekommen, denn so sieht ja nun wirklich kein typisches Haus aus. Gottseidank bin ich dann auf meinem Feldbett aufgewacht. Träume sind Schäume, ging es mir durch den Kopf, der eigentümlich schwer auf den Halse lastete.