Andreas, lieber Schutzpatron,
Gib mir doch nur einen Mann!
Räche doch jetzt meinen Hohn,
Sieh mein schönes Alter an!
Krieg ich einen oder keinen? – Einen.
Einen krieg ich? Das ist schön!
Wird er auch beständig sein?
Wird er auch zu andern gehn?
Oder sucht er mir allein
Und sonst keiner zu gefallen? – Allen.
Allen? Ei das wär nicht gut!
Ist er schön und wohlgestalt?
Ist’s ein Mensch, der viel vertut?
Ist’s ein Witwer? Ist er alt?
Ist er hitzig oder kältlich? – Ältlich.
Ältlich? Aber doch galant?
Nun so sage mir geschwind:
Wer ist ihm denn anverwandt,
Und wer seine Freunde sind?
Sind sie auch von meinesgleichen? – Leichen.
Leichen? Ei, so erbt er viel!
Hat er auch ein eignes Haus,
Wenn er mich nun haben will;
Und wie sieht es drinnen aus?
Ist es auch von hübscher Länge? – Enge.
Enge? Ei wer fragt danach?
Wenn er nur ein größres schafft,
Und wie steht’s ums Schlafgemach?
Ist das Bette auch von Taft,
Wo ich drinnen liegen werde? – Erde.
Erde? Das klingt wunderlich,
Ist ein sehr nachdenklich Wort!
Andreas, ach! Ich bitte dich,
Sage mir doch auch den Ort,
Wo du ihn hast aufgehoben? – Oben.
Oben hat er seinen Platz?
Nun, so merk ich meine Not;
Der mir jetzt beschriebne Schatz
Ist vielleicht wohl gar schon tot,
Ist mir sonst nichts übrig blieben? – Lieben.
Lieben soll ich nun das Grab?
Ach, wie manches Herzeleid,
Weil ich keinen haben mag,
Hier in dieser Sterblichkeit,
Keinen Krummen, keinen Lahmen! – Amen.
Der beständige Freier
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