Gemütlich erscheint das vorbewusste Streben, fort und fort zu bestehen, in jener Idee, die Trieb heißt. Da nun von allem, was uns bewusst ist, sein Gegenteil vorstellbar sein muss, zerfällt auch der Trieb in die Gegensätze Lebens- und Todestrieb. Diese widersprechen sich nicht, sondern sind begriffliche Kehrseiten derselben organischen Bewegung, welche in ihnen protoideologisch wirkt.
Das Wirkliche wird bewusst als Auseinandersetzung. Weil gemütlich eine Sache nur vorgestellt, also zeitlos, werden kann, erscheint ihre Dauer notwendig im Widerspiel.
Trieb durchstreicht Endlichkeit, manifestiert sich im Schöpfen zeitloser, unsterblicher Vorstellungen im ewigen Zerwürfnis. Ein Ende gerät außer Sicht. Dieses Übertönen der Vergänglichkeit im Bestreben, den Tod zu übermögen, ist – Todestrieb; er stürzt sich in Richtung Tod aus Mangel an Respekt vor der Zeitlichkeit, welche ausgeblendet wird durch Unsterblichkeitsfantasien (Nachruhm) oder übersehen infolge von Dummheit (Rauchen). Auch der Wille, weiterzuleben in seinen Nachkommen, kommt hierher.
Der unbewusste protoideologische Unsterblichkeitsdrang der Tiere strebt nach der Überwindung aller Möglichkeiten und liegt unserer Kultur und ihren Pyramiden zugrunde, die sich einem Wahn verdanken.