Im Dschungelcamp hatte sich neulich eine gealterte deutsche Sex-Göttin sogar für ihr Leben entschuldigt. Fortpflanzungsaktivitäten in Film & Fernsehen nehmen ab – mir würde spontan keine Serie einfallen, deren wiederkehrende Höhepunkte in einer Hoch-Zeit bestünden. War einmal nichts Außergewöhnliches: in jeder Komödie seit Plautus ging’s um die Anbahnung einer Ehe, meist gegen den Willen irgendwelcher Repräsentanten des Establishments, die bei dieser Gelegenheit vorgeführt werden konnten. Doch auch die Spannung zwischen den Generationen scheint mir unterbrochen. Die Jungen gehen mehr inzwischen aufeinander los als auf die Alten, zu denen kein fruchtbarer Kontakt mehr besteht. In Film & Fernsehbereich sind leidenschaftlich eigentlich nur noch die Verbrecher. Immer mehr Formate, in denen sie die heimlichen Helden sind, gerne als sexuelle Krüppel, werden in Auftrag gegeben und fortgesetzt. Sind Hochzeiten dermaßen unter den Tisch gefallen aus Nachlässigkeit oder weil mit ihrem Verblassen etwas anderes wahr werden muss: der innere Mensch als Serienmörder?
Schlechte Zeiten für Venus
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