Konflikt – Charaktere erscheinen dramatisch durch Vorsätze, meist des Helden und des Widersachers, deren zeitgleiche Verwirklichung sich ausschlösse. Als sich „kreuzende Leidenschaften oder Berechtigungen“ sind sie die Bestandteile und Bedingungen eines Konfliktes. Die eine wird dabei nach Aristoteles in der Regel moralische {menschenfreundliche, bildende}, die andere egoistische {orgiastische, unterhaltende oder hochmütige} Zwecke verfolgen. Beim inneren Konflikt kämpfen diese zwei Neigungen in derselben Brust (Held oder Anti-Held will Unvereinbares, etwa moralisch und genussfreudig zugleich sein, und muss sich entscheiden). Der innere oder äußere Konflikt wird vor, während oder nach der finalen Überraschung (dem jähen Umschlagen vom Glück ins Unglück oder umgekehrt) dadurch entschieden, dass eine der Neigungen sich auf Kosten der anderen durchsetzt.