Mich beschäftigt gerade eine Science Fiction-Idee: in der Zukunft wird ein Körper aus der Antike gefunden. Er stammt aus dem Jahr 2.000 n. Chr. – aber für die Menschen der Zukunft, die ewig leben, ist das die Antike. Der alte Körper liegt in einem Wachkoma, wird seit Urzeiten künstlich intakt gehalten. Mit einem Bildgebungsverfahren gelingt es, seine Lebensgeschichte darzustellen für die staunenden Nachwelt. Es wird ein Schicksal aus dem Jahre 2.000 gezeigt, das uns Menschen von heute keine weiteren Rätsel aufgibt, für die vorgestellten der Zukunft aber in vielen Punkten erklärungsbedürftig ist. Soweit meine witzige Idee, und ich habe die Geschichte, das auf und Ab, welches sich um das Jahr 2.000 zuträgt, auch schon ganz ausgearbeitet, nicht aber die Welt der Zukunft, in der die Menschen ewig leben. Da sie sich nicht mehr fortpflanzen müssen, sind eigentlich auch die körperlichen und seelischen Voraussetzungen dafür nicht mehr nötig. Es dürfte nur noch Zwitterwesen geben. Selbst dieser Begriff ist irreführend, da er zweierlei impliziert, das dann aber nicht mehr nötig wäre, und die Natur auch in diesem Fall mit ihrer üblichen Sparsamkeit verfahren sein dürfte. Es gäbe nur das Wesen Mensch schlechthin. Was dieses dann aber bewegt, worüber es sprechen würde, kann ich mir nur noch schwer vorstellen. Mit dem ewigen Leben würde alles, was heute problematisch und daher wichtig ist für uns, verflogen sein, alles Ungerechte. Ist Gerechtigkeit der Tod von allem, das uns heute ausmacht?
Zukunft ohne Sex
Veröffentlicht am