DAS IST ALLES SCHON EINMAL PASSIERT, UND ES WIRD ALLES WIEDER PASSIEREN – hatte mir als Kind Lust auf das Märchen gemacht, welches dieser Einleitung folgte. Später fallen wir jemandem ins Wort, der uns eine Geschichte erzählt, die wir schon kennen. Die Person schweigt, beschämt, und etwas Totes steht im Raum. Was würde man ihr erwidern, wenn sie statt dessen sagte: “Ich erzähle das gerne!” (Was sind denn die Serien-Sheherezaden anderes, als die Freude, sich in ausgefahrenen Gleisen zu bewegen?) Deleuze behauptet in Differenz und Wiederholung, dass etwas umso Einmaliger, Herausragender wird, je öfter man es wiederholt: weil es durch seine Rückkehr – welche kein Echo, sondern zähes Eingedenken des Ursprungs ist – origineller und nachgerade beseelt wird. “Alleine des Neuen wird man leid”, schreibt Kierkegaard in seinem verblüffenden Aufsatz Die Wiederholung. “Das Alten wird man niemals leid; und wenn man es vor sich hat, wird man glücklich.”
Wiederholung
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